Begin of page section:
Page sections:

  • Go to contents (Accesskey 1)
  • Go to position marker (Accesskey 2)
  • Go to main navigation (Accesskey 3)
  • Go to sub navigation (Accesskey 4)
  • Go to additional information (Accesskey 5)
  • Go to page settings (user/language) (Accesskey 8)
  • Go to search (Accesskey 9)

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
Page settings:

English en
Deutsch de
Search
Login

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
Search:

Search for details about Uni Graz
Close

End of this page section. Go to overview of page sections


Search

Begin of page section:
Main navigation:

Page navigation:

  • University

    University
    • About the University
    • Organisation
    • Faculties
    • Library
    • Working at University of Graz
    • Campus
    Developing solutions for the world of tomorrow - that is our mission. Our students and our researchers take on the great challenges of society and carry the knowledge out.
  • Research Profile

    Research Profile
    • Our Expertise
    • Research Questions
    • Research Portal
    • Promoting Research
    • Research Transfer
    • Ethics in Research
    Scientific excellence and the courage to break new ground. Research at the University of Graz creates the foundations for making the future worth living.
  • Studies

    Studies
    • Prospective Students
    • Students
  • Community

    Community
    • International
    • Location
    • Research and Business
    • Alumni
    The University of Graz is a hub for international research and brings together scientists and business experts. Moreover, it fosters the exchange and cooperation in study and teaching.
  • Spotlight
Topics
  • StudiGPT is here! Try it out!
  • Sustainable University
  • Researchers answer
  • Work for us
Close menu

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
You are here:

University of Graz University Library Graz News Das bunte Mittelalter (1): Herstellung von Farben
  • Search & Borrow
  • Study & Work
  • Research & Publish
  • Support & Courses
  • Libraries & Collections
  • About us
  • News
  • Events

End of this page section. Go to overview of page sections

Wednesday, 21 February 2024

Das bunte Mittelalter (1): Herstellung von Farben

Ausschnitt aus Handschrift Ms. 216

Das Mittelalter war nicht nur düster und finster, es konnte auch bunt sein, zumindest für diejenigen, die es sich leisten konnten. Mit Indigo, Rotholz, Safran und Grünspan wurden edle Stoffe für wohlhabende Menschen eingefärbt.

Universitätsbibliothek Graz, Ms. 216 (fol. 64rv)

Papier, 77 Bl., 260 x 200 mm, um 1400, Chorherrenstift Seckau

 

Die Handschrift

Die Sammelhandschrift enthält lateinische Texte insbesondere aus dem naturkundlichen Bereich (u.a. Thomas de Cantimprato: Liber de naturis rerum). Die Blätter 60r-69v enthalten medizinische Rezepte in deutscher und lateinischer Sprache. Hier finden sich unter zahlreichen Rezepten gegen Augenkrankheiten und Frauenleiden auch Anleitungen zur Herstellung von Farben.

 

Text

(fol. 64rb) Nym gummi vnd indich vnd saffran vnd ein wenig wazzer vnd la daz syeden vnd nim allain vnd reib daz dar under so wirt güt varib. – Item zü der zendal varib nim ij lat prisilij vnd ain lat alun vnd anderhalb troppffen wazzer vnd lazz daz sieden so wirt die varib rot vnd güt. – Item nim hintper vnd alawn vnd lass daz wol sieden so wirt sy viol varib. Aber zu der röten seyden varib nym iiij lat prisilij vnd ij lat alun vnd sewd es mit wazzer vnd mit wachswind daz es niur erwall. So ist sein genug. – Item zu den gelben seyden varib nim gelb plumen die sewd mit alawn vnd mit wachsswint vnd lazz sy trukken so wirt sy güt. – Item zu der plaben varib nim haitper vnd alun vnd sewd daz in wachswind vnd mit eim wenigen wein so daz erwalt so wirt die varib güt. – Item zu der grün varib des zendal (fol. 64va) nim grünspat vnd sewd es mit wazzer vnd wann es halb ingesewt so ist die varib güt.

Übersetzung:

„Nimm Gummi Arabicum und Indigo und Safran und etwas Wasser und lass das sieden und nimm Alaun und reibe das zusammen; so wird die Farbe gut. – Auf gleiche Weise nimm zu der Seidenfarbe 2 Lot Rotholz und 2 Lot Alaun und anderthalb Tropfen Wasser und lass das sieden; so wird die Farbe rot und gut. – Ebenso nimm Himbeeren und Alaun und lass das gut sieden, so wird sie violett. Aber zu der roten Seidenfarbe, nimm 4 Lot Rotholz und 2 Lot Alaun und siede es mit Wasser und Bienenwachs, so dass es erneut aufkocht. So ist es gut. – Ebenfalls zu der gelben Seidenfarbe nimm gelbe Blumen und siede sie mit Alaun und Bienenwachs und lass sie trocknen, so wird sie gut. – Auch zu der blauen Farbe nimm Heidelbeeren und Alaun und siede die in Bienenwachs und lass das mit ein wenig Wein köcheln; so wird die Farbe gut. – Ebenso zu der grünen Farbe des Seidenstoffes nimm Grünspan (Kupferrost bzw. Kupferacetat) und siede es mit Wasser und wenn es halb eingekocht ist, so ist die Farbe gut.“

Kommentar

Gemeinhin ist die Zeit zwischen 500 und 1500 n. Chr. als das „finstere“ Mittelalter verkannt. Dies lässt nicht unbedingt vermuten, dass in diesem Zeitraum großer Mut zur Farbe bestand. Dem angeblich so dunklen Mittelalter ist durchaus ein ausgeprägtes Farbbewusstsein zuzusprechen. Farbige Stoffe waren ein Statussymbol; die Herstellung von Farben ist vielfältig und jeder Farbe werden unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben.

Der vorliegende Textausschnitt liefert Anleitungen zur Herstellung von fünf verschiedenen (Textil-)Farben (rot, violett, gelb, blau und grün). Die Mengenangaben der Zutaten sind in Lot (lat) bemessen, eine Maßeinheit, die je nach Region zwischen 14 und 18 Gramm beträgt. Im ersten Rezept wird gummi (Gummi Arabicum) erwähnt, das im Mittelalter als Bindemittel zum Färben benutzt wurde. Gummi kam auch in den Farbmischungen der mittelalterlichen Buchmalerei zur Anwendung und es wird bis heute Aquarellfarben oder Gouache beigemischt. Mit der Zutat Indigo (indich) ist ein Pigment gemeint, das wahrscheinlich aus der Färberwaid-Pflanze gewonnen wurde, wobei die Blätter der Blüten verarbeitet wurden. Obwohl Färberwaid am häufigsten zur Herstellung von Blautönen verwendet wurde, sind daneben auch Pflanzen wie Indigostrauch, Blaue Färberhülse oder Färberknöterich bereits bekannt.

Rotholz bzw. Brasilholz (mhd. prisilje) sind Hölzer verschiedener Baumarten, aus denen im Mittelalter roter Farbstoff hergestellt wurde. Der Farbstoff Brasilin kommt vor allem im Kernholz von Brasilhölzern vor und ist zunächst farblos; erst durch Oxidation wird er rot. Weil die aus Brasilholz gewonnenen Farbstoffe Beizenfarbstoffe sind, müssen Wolle und Seide zunächst vorgebeizt werden, damit die rote Farbe auch dauerhaft im Stoff hält und sich nicht wieder auswäscht.

Das am häufigsten verwendete Beizmittel für Stoffe ist Alaun (mhd. alûn). Es fungiert als Farbfestiger und wirkt aufhellend. In der mittelalterlichen Farbherstellung wurde die Alaunwurzel zerstoßen und zum Beispiel in Urin gebeizt. Wird diese Paste dann etwa mit Pottasche und Heidelbeersaft vermischt, erhält man einen blauen Farbstoff.

Kostbarer Safran (saffran) lässt sich auch in den Küchen der Neuzeit finden und es wurde bereits im Mittelalter nicht nur als Gewürz, sondern auch als Färbemittel von Back- und Zuckerwaren verwendet. Ebenso ist er in der Farbherstellung zu finden. Safran gibt einen gelblichen Farbton und kann mit und ohne Beize färben.

Beim Grünspan (grünspat) handelt es sich um das älteste grüne Pigment, das künstlich hergestellt wurde. Es besteht aus essigsauren Kupfersalzen und man unterscheidet anhand von Farbe und Zusammensetzung neutralen Grünspan (bläulich-grün) und basischen Grünspan (blau bis blaugrün).

 

Literatur

  • Prinz, Eberhard: Färberpflanzen. Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin. Stuttgart 2009.
  • Ploss, Ernst Emil: Ein Buch von alten Farben. Technologie der Textilfarben im Mittelalter. 6. erweiterte Auflage. München 1989.
  • Schweppe, Helmut: Handbuch der Naturfarbstoffe. Vorkommen, Verwendung, Nachweis. Landsberg/Lech 1992.

Digitalisat der Handschrift: https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:2-29053

 

Lisa Fuchs und Petra Reifinger,
Projektarbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung „EX Historische Medien (Mittelalterliche Handschriften)“, Institut für Germanistik, Germanistische Mediävistik, Univ.-Prof. Dr. Julia Zimmermann

Related news

Diversity on the screen

For Pride Month, the media library of Graz University Library is showing a special selection of films that highlight queer life in all its facets. Stories about courage, love and resistance make it clear how diverse identity can be - and how important visibility is.

Podiumsdiskussion: Wie werden wir morgen publizieren?

Neue Wege der Forschungsbewertung, wie CoARA und Open Science Policies, verändern die Kriterien für Forschungsevaluation auf europäischer Ebene. Welche Konsequenzen ergeben sich durch diese Veränderungen für die Forscher:innen, insbesondere für Early Career Researchers?

Frühere Öffnung der Hauptbibliothek zur Prüfungsphase im Test

Ab Montag, 2. Juni 2025, stehen die Lernzonen der Hauptbibliothek von Montag bis Freitag bereits ab 8:00 Uhr zur Verfügung.

The Chicago Manual of Style Online: Trial access until the end of July 2025

Are you interested in academic writing, correct citation or editorial questions about publishing in print and online? Until the end of July 2025, members of the University of Graz have access to the contents of The Chicago Manual of Style Online - one of the most renowned reference works for authors, editors and publishers.

Begin of page section:
Additional information:

University of Graz
Universitaetsplatz 3
8010 Graz
Austria
  • Contact
  • Web Editors
  • Moodle
  • UNIGRAZonline
  • Imprint
  • Data Protection Declaration
  • Accessibility Declaration
Weatherstation
Uni Graz

End of this page section. Go to overview of page sections

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:

End of this page section. Go to overview of page sections