Scopus AI ist ein von Elsevier entwickeltes Such-Tool, das dank generativer KI (generative AI) passende Antworten zu eingegebenen Fachbegriffen und sogar ganzen Sätzen liefert. Je nach eingegebenem Input eignet sich Scopus AI dafür, Quellen für wissenschaftliche Arbeiten zu finden, sich einen ersten Überblick über ein Forschungsthema zu verschaffen, das Verständnis über ein Forschungsthema zu vertiefen, eine Idee oder Hypothese zu artikulieren, sowie einem Publikum ein (komplexes) Thema näher zu bringen.
Funktionen
Bei Eingabe eines Fachbegriffs oder ganzen Satzes (auf Englisch oder in einer anderen Sprache) paart Scopus AI diesen Input mit den am relevantesten Titeln und Abstracts aus der Scopus-Datenbank, die am besten zur Antwort passen. Sodann wirft Scopus AI die folgenden Inhalte aus:
Summary: Eine kurze Antwort auf den Input des Users. Dabei werden auch gleich die verwendeten Scopus-Quellen angegeben.
References: Eine Liste der in der Summary verwendeten Scopus-Quellen.
Concept map: Keywords aus Abstracts werden verwendet, um für jede Suchanfrage eine herunterladbare concept map zu erstellen. Solch ein visuelles Mapping der Suchergebnisse kann Zusammenhänge zwischen Forschungsthemen aufzeigen. Video dazu hier
Expanded summary: Detaillierter als die Summary.
Foundational papers: Die am häufigsten zitierten Dokumente gepaart mit den zum Input passendsten bzw. für den Input am relevantesten Dokumenten. Diese Liste basiert also nicht nur auf der Anzahl der Zitate, sondern berücksichtigt auch, ob der Inhalt für die Frage relevant ist.
Topic experts: Liste von aus der Scopus-Datenbank ausgewählten Fachexpert:innen des jeweiligen Forschungsgebiets. Zusätzlich wird hier eine Kurzzusammenfassung ihrer relevanten Expertise ausgegeben, sowie ihre Scopus-Metriken (h-index, und Anzahl der zum Input passenden Dokumente sowie deren aufsummierte Zitationsanzahl).
Deeper questions: Schlägt verwandte Suchanfragen (Prompts) vor. Kann ähnliche Fachbegriffe beinhalten und somit das Fachvokabular des Users erweitern.
Wie Scopus AI sucht
Ein Vorteil von Scopus AI ist, dass bei den Ausgaben gleich die verwendeten Quellen gelistet sind. Die Verknüpfung zwischen Sätzen und Quellen basiert auf durch eine sogenannte Vektorsuche ermittelte Relevanz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Booleschen Abfragen, die exakte Begriffe abgleichen, berücksichtigt eine Vektorsuche die kontextuelle Bedeutung des Inhalts. Dadurch kann Scopus AI Quellen identifizieren, die semantisch verwandt sind. Dies kann dazu führen, dass bestimmte (kontextuell relevante) Quellen verwendet und ausgegeben werden, auch wenn ein in der Suche verwendeter Begriff nicht direkt in deren Abstract vorkommt.
Die Concept map wird mittels Large Language Models (LLM) generiert.
Um Expanded summaries zu erstellen, verwendet Scopus AI eine eigens von Elsevier entwickelte Technologie namens RAG Fusion. Dabei wird die eingegebene Frage zusammengefasst und eine Art kompakte Systematic Literature Review durchgeführt.
Um zu Sucheingaben passende Foundational papers aufzulisten, verwendet Elsevier ihre erstellten und über die Jahre verfeinerten Zitationsgraphen.
Die Topic Experts-Liste wird mit Elseviers Researcher Discovery-Tool erstellt.
Datenbasis
Bei der Erstellung von passenden Antworten greift Scopus AI neben Titeln auch auf Abstracts von Dokumenten zu, die ein Publikationsjahr ab 2003 haben. Bei der Suche wird auf die multidisziplinäre Scopus-Datenbank zurückgegriffen. Sobald die Scopus-Datenbank aktualisiert wird, wird auch Scopus AI aktualisiert. Dies kann den positiven Nebeneffekt haben, dass die Verarbeitung von Inhalten aus in der Zwischenzeit zurückgezogenen Artikeln (retracted papers) in den Antworten von Scopus AI eingedämmt wird.
Informationen zur Scopus-Datenbank in DBIS
Zugang
Auf Scopus AI kann auf der Scopus-Suchstartseite im Tab [Scopus AI] zugegriffen werden. Bitte beachten Sie, dass die Nutzung freiwillig ist und die Universitätsbibliothek keinen Einfluss auf die Informationsverarbeitung im Rahmen des AI-Tools hat. Das Scopus-AI-Modul wird 2025 in einer erweiterten Testphase von der Universitätsbibliothek im Rahmen der Kooperation E-Medien Österreich für die Universität Graz lizenziert. Die Nutzungsbedingungen von Elsevier und der Universitätsbibliothek Graz sind zu beachten.
Die Datenbank steht campusweit zur Verfügung; für Angehörige der Universität ist auch der Fernzugriff via VPN möglich. Bitte beachten Sie: Tragen Sie https://univpn.uni-graz.at/ub in das Adressfeld des VPN ein.
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Falls Sie Fragen zu dieser Datenbank haben, wenden Sie sich bitte an ub.zeitschriften(at)uni-graz.at.