Gedruckte Werke
Die Druckschriftenbestände bilden den umfangreichsten Teil der Sammlungen und stammen wie die Handschriften zum großen Teil aus den Beständen der aufgehobenen Klöster. Sie sind durch einen Imagekatalog vollständig nachgewiesen (Mikrofiche-Ausgabe 1984. Siehe: Altbestand Hauptbibliothek. Bestände von 1501–1982).
Die Rekatalogisierung der Buchbestände des 16. Jahrhunderts steht im Fokus eines derzeit laufenden Projekts und bringt neue Erkenntnisse zu den frühen Druckwerken an der UB Graz.
Für Grazer Drucke aus der Offizin Widmannstetter vermittelt der Spezialkatalog Bibliographia Widmanstadiana von Theodor Graff, Graz 1993, gezielten Zugang. Drucke, die von anderen Grazer Verlagen produziert wurden, werden durch den Sonderkatalog Grazer Drucke in der Universitätsbibliothek Graz: 1781 – 1850 von Irmgard Trummler, Graz 1996, nachgewiesen.
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Einblattdrucke
Einblattdrucke können als ein Vorstadium des Buchdrucks verstanden werden. Zumeist waren es Holzschnitte, mit Hilfe derer man Einzelblätter bedruckt hatte. Diese Art des Druckens war so etwas wie ein Stempeldruck. Die Anfänge dieser Reproduktionstechnik reichen in unserem Raum in das 14. Jahrhundert zurück.
In unseren Sammlungen findet sich eine bescheidene Anzahl derartiger Druckwerke. Sie sind jedoch von druckgeschichtlich großer Bedeutung.
Inkunabeln
Die Frühzeit des Buchdrucks, von seiner Erfindung um die Mitte des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1500, wird als Inkunabelzeit bezeichnet. Der Begriff incunabula entstammt dem lateinischen Wortschatz und meint »Wiege, frühe Kindheit«. Diese Periode ist gekennzeichnet durch die neue Drucktechnik, die zunehmend verbessert und professionalisiert wird, einerseits – und die »alten«, das heißt vielfach noch mittelalterlichen Inhalte, andererseits. Von diesen Inhalten wird man sich nicht zuletzt durch die Aufbrüche der Neuzeit aber bald zu verabschieden beginnen. Man wollte mit der neuen Technologie die Handschriften des Mittelalters imitieren. Die Inkunabelzeit ist also janusgesichtig: Die Bücher jener Zeit tragen noch die Züge der mittelalterlichen Handschrift, sie wenden aber die zukunftsweisende Technologie an, welche die ganze spätere Neuzeit prägen sollte. Unsere Sammlungen verfügen über ca. 1000 Drucke der Inkunabelzeit.
Den Katalog der Inkunabeln der Universitätsbibliothek Graz finden Sie auf unipub.
Druckschriften
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts setzt der Buchdruck ein. Die Technik des Druckens mit »beweglichen« Lettern – das heißt mit unterschiedlich zu Wörtern zusammensetzbaren Buchstaben – wird auf den Mainzer Johannes Gutenberg (eigentlich Johannes Gensfleisch, gest. 1468) zurückgeführt. Die Frühzeit der Druckschriften (Inkunabelzeit, bis 1500) hat noch die Imitation der mittelalterlichen Handschrift im Auge. Die Druckwerke des 16. Jahrhunderts, wir haben etwa 13.000-14.000 in unseren Beständen, emanzipieren sich zusehends von jenen ganz frühen Drucken und ihren Idealen. Mit den weiteren Jahrhunderten steigt die Anzahl der gedruckten Bücher enorm an. Unsere Sammlungen verzeichnen bis zum Jahr 1900 an die 200.000 Druckwerke. All das fassen wir als den „Altbuchbestand“ zusammen. Sie sind als „Rara I-IV“ klassifiziert.
Druckwerke des 16. Jahrhunderts finden Sie auf unipub unter Digi | 16 - 16. Jahrhundert.
Gedruckte Kochbücher finden Sie auf unipub unter Digi | Domus - Haushaltsbücher.
Geographica
Die Sammlung Geographica beinhaltet eine umfangreiche Kollektion historischer Landkarten, Atlanten und Städteansichten, darunter kartographische Kostbarkeiten aus dem 16.-18. Jahrhundert; fast alle berühmten Namen aus der großen Zeit der niederländischen und der deutschen Kartenproduktion sind vertreten.
Die Geographica finden Sie auf unipub unter Digi | GEO - Geographica.