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Mittwoch, 18.06.2025

Planmäßige Randständigkeit: Das ‚Grazer Marienleben‘

Ms. 781 ©Uni Graz/Restaurierung_MS_781

Das ‚Grazer Marienleben‘ ist auf ganz besondere Weise überliefert: Die Dichtung wurde auf den oberen, ursprünglich freien Rändern eines lateinischen Breviariums eingetragen.

Universitätsbibliothek Graz, Ms. 781 (fol. 110v-172v)

Pergament, 175 Bl., 250 x 170mm, 1. Hälfte 13. Jh., Chorfrauenstift Seckau

Handschrift

Der Kodex enthält primär einen lat. Psalter und ein Breviarium für den Gebrauch im Seckauer Frauenkloster (Psalterium et officia breviarii selecta ad usum monialium Seccoviensium). Gegen 1340 dürfte die Handschrift dann u.a. um eine mittelhochdeutsche Dichtung vom Lebens Marias (fol. 110v-172v) ergänzt worden sein. Was an der Überlieferung dieses sog. ‚Grazer Marienlebens‘ überrascht, ist ihre Positionierung an den oberen, vordem freien Rändern der Blätter. Diese Positionierung mag zwar randständig anmuten, sie ist aber als planmäßig im Sinne einer bewussten nachträglichen Erweiterung „und Abwandlung des ursprünglichen Gebrauchskontexts“ (Hellgardt, S. 117) zu verstehen. 

Textauszug (Beginn des ‚Grazer Marienlebens‘)

(fol. 110v) Ez bas hie voer ain edel man, / der got bas gerleich vndertan / vnd gar gehoersam sein gepot. / enzichleichen dient er got. / Joachim bas er genant, / der sich in rechtez leben ie bant. / (fol. 111r) von dem geslechte Iuda / bas er. danoch noch nicht anderswa / band man so rechte lenden man, / neid noch haz er nie geban. / der arbait er sich pebach / daz er wand seines vihes pflach; / (fol. 111v) da gab er sein almuesen von. / die arm baren des gebon / daz er in half vol tegleich. / ez het der edel muetes reich / gar ain guete gebonhait, / da mit er schanden sich entsait: / er dritailte alle seine habe. / der gebonhait chom er nicht abe. / lember chitz und bollen / und sbaz er het (fol.112r) envollen / gab er durch got entail / den armen leuten durch sein hail, / witben baisen pilgereinen. / den die sich chunden peinen / in gotes dienst, den gab er / daz ander tail, den phaffen her, / die enzichleichen dienten got / und lerten bie man sein gepot / stet pehalden scholde.

Übersetzung

„Es war einst ein tugendhafter Mann, der Gott von ganzem Herzen Untertan war und sein Gebot gehorsam befolgte. Eifrig diente er Gott. E war Joachim genannt, der stets am rechtschaffenen Leben festhielt. Er war vom Stamm Juda. Weder hier noch anderswo fand man einen so sanftmütigen Mann, dem Neid und Hass fremd waren. Mühen scheute er nicht und kümmerte sich um seine Tiere. Davon gab er Almosen. Die Armen waren es gewohnt, dass er ihnen alltäglich half. Er, der eine tugendhafte Gesinnung hatte, pflegte eine gute Gewohnheit, mit der er sich vor jeglicher Schande schützte: Er teilte seinen ganzen Besitz in drei Teile. Von dieser Gewohnheit ließ er nicht ab. Lämmer, Ziegen und Wolle und was er alles in vollem Maße hatte, davon gab er durch Gott seines Heiles wegen einen Teil den armen Leuten, den Witwen, Waisen und Pilgerinnen. Denen, die sich im Dienst Gottes mühten, denen gab er den anderen Teil, nämlich den würdigen Pfaffen, die Gott unermüdlich dienten und lehrten, wie man sein Gebot stets bewahren sollte.“ 

Kommentar:

Die unikal überlieferte Dichtung ist zwar unvollendet geblieben, aber gliedert sich erkennbar in drei Teile: Der erste Abschnitt setzt ein mit der Erzählung über Marias Eltern, Joachim und Anna. Marias Geburt, Kindheit und Jugend werden ebenso thematisiert wie ihr sittliches Verhalten im häuslichen Kontext und im Kreis der Tempeljungfrauen. Auch von der Geburt Jesu wird in knapper Form erzählt. Im zweiten Teil findet sich dann ein theologischer Dialog, in dem Maria von Jesus über seine Bestimmung aufgeklärt wird. Der dritte Abschnitt gibt Einblick in Marias Verwandtschaft, wurde allerdings nicht zu Ende geschrieben. Es ist dennoch unverkennbar, dass Maria in eine gottesfürchtige Familie geboren wurde – schon der im Textauszug anzitierte Beginn der Dichtung legt dies nahe. 

Die Freiräume an den oberen Blatträndern wurden in der gesamten Handschrift fast durchgehend mit deutschsprachigen Texten ausgefüllt – so finden sich neben dem ‚Grazer Marienleben‘ von gleicher Hand geschrieben auch die Dichtung ‚Unser vrouwen hinvart‘ des Konrad von Heimesfurt (fol. 1r-70r) sowie eine Prosalegende zur Heiligen Margarete von Antiochien (fol. 71v-110r). In einer weiteren, ebenfalls aus dem Bestand des Chorfrauenstiftes Seckau stammenden Handschrift (Ms. 1501) wurde der vorhandene Freiraum auf vergleichbare Weise genutzt, nur dass hier die weiteren Texte (u.a. die ‚Juliana‘) an den unteren Rändern stehen. Es dürfte sich bei diesen „randständigen“ Platzierungen der deutschen Texte nicht um Einzelphänomene handeln, sondern um eine Technik, die gezielt eingesetzt wurde. Man darf in diesem Kontext vermuten, dass die deutschsprachigen Erzählungen aus Ms. 781 und Ms. 1501 ursprünglich nicht in Seckau entstanden sind – hätte man eine eigene Handschrift besessen, wäre die notdürftige Abschrift in einem anderen Codex wohl kaum erforderlich gewesen. Auf inhaltlicher Ebene sind zudem Zusammenhänge erkennbar: Die ausgewählten Erzählungen können der Erbauungsliteratur zugerechnet werden und zielen offenbar auf die erbauliche Unterhaltung eines vor allem weiblichen Klosterpublikums ab. Kurzum: Besagter Kodex überliefert klösterliche Gebrauchsliteratur, die zum Zweck der Erbauung um volkssprachliche Elemente erweitert wurde. Das ‚Grazer Marienleben‘ illustriert damit die lateinisch-deutsche Mischkultur, die den Kreis der Nonnen des Chorfrauenstiftes Seckau zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert prägt. 

Literatur in Auswahl

  • Schönbach, Anton: Grazer Marienleben, in: ZfdA 17 (1874), S. 519-560.
  • Fechter, Werner: ‚Grazer Marienleben'. In: 2VL 3 (1981), Berlin/New York 2010, Sp. 229f.
  • Hellgardt, Ernst: Seckauer Handschriften als Träger frühmittelhochdeutscher Texte. In: Die mittelalterliche Literatur in der Steiermark. Akten des Internationalen Symposions Schloß Seggau bei Leibnitz 1984. Hg. von Alfred Ebenbauer, Fritz Peter Knapp und Anton Schwob. Bern: Peter Lang 1988. (= Jahrbuch für internationale Germanistik: Reihe A, Kongressberichte; Bd. 23.) S. 103-130.
  • Digitalisat der Handschrift: https://unipub.uni-graz.at/obvugrscript/content/pageview/5748432

 

Maria Schigan, Projektarbeit im Rahmen des Seminars „EX Historische Medien (Mittelalterliche Handschriften)“, Institut für Germanistik (Germanistische Mediävistik, Univ.-Prof. Dr. Julia Zimmermann) 

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