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Mittwoch, 20.03.2024

Das bunte Mittelalter (2): Minne ist farbenfroh – zur Bedeutung der Farben

Ausschnitt aus Ms. 934 (fol. 1r)

Rot steht für Liebe, Grün für Neuanfang und Schwarz für Zorn - auch heute noch werden diese Farben mit diesen Bedeutungen assoziiert. Aber bereits im Mittelalter wurden die Grundlagen für diese Symbolik gelegt.

Universitätsbibliothek Graz, Ms. 934 (fol. 1r)

Papier, 121 Bl., 215 x 150mm, 15. Jahrhundert, Jesuitenkolleg Graz

Die Handschrift

Bei dem Codex handelt es sich um eine theologische Sammelhandschrift (u.a. Matthäus‘ von Krakau Dialogus rationis et conscientiae in deutscher Sprache). Der unikal in Ms. 934 überlieferte und in Endreimen verfasste Text zur Deutung der neun Farben grün, weiß, blau, rot, braun, gemengt, gelb, schwarz und grau auf Minnetugenden findet sich als Nachtrag von späterer Hand auf fol. 1r.

Text

(fol. 1r) grüener anfank der ist guet / wo man das ent hat yn hüewt. – in weis man guet gedank verstet, / wen trew und warhait darnach get. – plab maint stet yn allem streit / dar umb man lob und er geit. – wer da prinet in der minn / der darff pflegen gueter synn. – wer da wil tragen prawn claid / der hab verswige diemvetigchait. – yn gemengt ist alle varb verslossen / wo gancze stet peleibt zerflossen. – gel ist guet und ist gewert / wer des gelükes nicht enpert. – swarz ist zorn das ist war / und pringt do manigen auff recht spar. – grab ist gemainklech vber sich / und niemant weschawt des grundes slich. – Ieronimus spricht: ich slaff oder wach so dank mir die pusaun yn meinen arn alczeit stet auff ir taten kümkbt zu dem gericht. got ist die lieb.

Übersetzung

Grüner Anfang, der ist gut, / wenn man das Ende in Obacht hat. – In weißer Farbe begreift man gute Gedanken, / wenn Treue und Wahrheit ihnen folgen. – Blau meint Beständigkeit in jedem Streit, / dafür bekommt man Lob und Ehre zugesprochen. – Wer da in der Liebe brennt, / der darf guter Sinne sein. – Wer da braune Kleidung tragen will, / der habe verschwiegene Demut. – Im Gemenge sind alle Farben aufgelöst, / wo ganze Stätten verschmolzen bleiben. – Gelb ist gut und jenem gewährt, / dem es an Glück nicht mangelt. – Schwarz ist Zorn, das ist wahr, / und bringt so manchen auf die rechte Fährte. – Grau ist allgemein erhaben / und niemand beachtet den Boden des (Schleich-) Weges (und niemand sieht seinen Grund). – Hieronymus spricht: Ich schlafe oder wache, so dank mir die Posaune in meinem Arm. Auf, ihr Taten, kommt zu dem Gericht! Gott ist die Liebe.

Kommentar

Farben bewirken schon im Mittelalter bestimmte Assoziationen und werden im Zusammenhang mit Metaphern, als Allegorien oder symbolisch gebraucht. Vor allem im Bereich der Kirche lassen sich Zuschreibungen ausmachen, die immer wiederkehren, ob in der Liturgie, der Bibel oder anderen theologischen Texten (Liturgieerklärungen, Visionsliteratur, Predigten). Auch in der höfischen Literatur finden sich immer wieder Farballegorien, Beschreibungen von prächtig gefärbten Gewändern oder Tieren mit besonderen Farben. Die Farbendeutung des Mittelalters ist bisher noch wenig erforscht, was einen großzügigen Interpretationsfreiraum schafft, wenn es um Symbole und Bedeutungen geht. Einiges lässt sich aber gut rekonstruieren.

Grün. Bei den Worten „grüner Anfang“ entsteht sofort das Bild einer jungen Pflanze, die aus der Erde wächst. Tatsächlich kann man grün in der Minneliteratur als Farbe der Hoffnung betrachten. In biblischem Kontext könnte grün für den Leben schenkenden Baum stehen, mit dem das Kreuz oft gleichgesetzt wird.

Weiß steht für gute Gedanken, für Treue, Wahrheit und Unschuld. Es ist die Farbe des Lamms und der Engel. Auch in der Minneliteratur hat die weiße Farbe hohe Relevanz, wenn von der strahlend weißen Haut einer Dame die Rede ist oder sie in weißem Licht erstrahlt.

Blau soll für Beständigkeit in schwierigen Zeiten stehen, was eine lobenswerte Tugend sei. Das Mittelalter sieht Blau als Farbe der Luft und des Himmels. Außerdem soll sie das Meer symbolisieren.

Rot kommt in der Bibel vor allem im Zusammenhang mit dem Blut Christi und dem Wein vor. In diesem Vers finden wir aber eine Verbindung zur Minne, für die man brennen soll wie rotes Feuer. In der Minneliteratur finden sich häufig Erwähnungen des „roten Mundes“ oder der „roten Wangen“ einer Dame.

Braun ist die Farbe der Demut. Die einfachen Leute im Mittelalter trugen vorwiegend braune/graue Stoffe und noch heute verbindet man diese Farbe mit Bescheidenheit.

Gemenge. Der nächste Vers stellt keine bestimmte Farbe vor, sondern ein Gemenge. Man könnte meinen, es geht vielleicht um eine Mischfarbe, die dann aber nicht näher beschrieben wird. Das erklärt aber noch nicht die „verschmolzenen Stätten“. Diese neunte Farbe wird für den Moment wohl eine unbekannte bleiben.

Gelb soll die Farbe jener sein, die von Glück erfüllt sind. Heute steht diese helle Farbe für Licht, Wärme und Kreativität, aber auch für Neid und Gier, was angesichts der mittelalterlichen Deutung im vorliegenden Text einen interessanten Kontrast darstellt.

Schwarz steht für Zorn, aber dafür, jemanden auf die rechte Fährte zu bringen. Während dunkle Farben und vor allem Schwarz auch heute oft als Symbol für das Böse und Schlechte dienen, würde man die spezifische Eigenschaft des Zorns vermutlich eher mit der Farbe Rot assoziieren.

Grau steht für Erhabenheit. Die Bedeutung des zweiten Teils ist nicht eindeutig und könnte womöglich für das Geheimnisvolle der Farbe stehen, dessen Grund niemand ausmachen kann oder vielleicht für eine Hinterlist, die niemand beachtet.

Literatur:

  • Stark Franz, Zur Farbensymbolik, in: Germania 9 (1864), S. 455f. (mit Abdruck von „Deutung der Neun Farben“).
  • Prinz, Eberhard: Färberpflanzen. Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin. Stuttgart 2009.
  • Ploss, Ernst Emil: Ein Buch von alten Farben. Technologie der Textilfarben im Mittelalter. 6. erweiterte Auflage. München1989.
  • Schweppe, Helmut: Handbuch der Naturfarbstoffe. Vorkommen, Verwendung, Nachweis. Landsberg/Lech 1992.
  • Digitalisat: URL: https://materialarchiv.ch/de/vacuum/ [04.09.2023].
  • Digitalisat der Handschrift: https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:2-31128

Michelle Prenner, Projektarbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung „EX Historische Medien (Mittelalterliche Handschriften)“, Institut für Germanistik, Germanistische Mediävistik, Univ.-Prof. Dr. Julia Zimmermann

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