Belleville gilt als Handwerker-, Arbeiter- und Einwandererviertel sowie politisch als traditionell links verankert. Dass dem so ist, macht Lucio Urtubia gleich zu Beginn der Dokumentation deutlich. Sein besonderes Naheverhältnis zu den Handwerkern und Arbeitern wird in den ersten Szenen offenbar. Allerdings war er jüngeren Jahren überzeugter Anarchist, der auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschreckte, etwa um Volkswirtschaften zu destabilisieren. Obwohl Urtobia deshalb viele Jahre in Haft verbringen musste, vertritt er trotz seines hohen Alters noch immer leidenschaftlich seine anarchistische Weltsicht.
Der Schriftsteller und Filmemacher Robert Bober erscheint hingegen wesentlich ruhiger: Er sammelt Liedtexte von Chansons, die ehemals auf der Straße verkauft wurden, ebenso wie alte Fotografien des Viertels. Treffpunkt aller Protagonisten ist das Bistro „Le vieux Belleville“, dessen Besitzer Josef vom verschwundenen Belleville erzählt. Er unterstützt den Maler Steven, der versucht diese verschwundenen Teile des Viertels zeichnerisch darzustellen. Hier tritt regelmäßig die entzückende ehemalige Sportlehrerin Minelle mit ihren Chansons auf. Auch der Bänkelsänger Riton, der sein begeistertes Publikum immer wieder mit Fragen zur Geschichte der Revolution und der Kommune „abprüft“, ist hier zu finden. Gemeinsam vereint alle ihre Liebe zu den mit dem Stadtteil untrennbar verbundenen Chansons und das Bemühen, das „alte“ Belleville zu bewahren.
Als Unterstützung kann sicher die Geschichte, dass Edith Piaf auf den Stufen eines Hauseinganges in diesem Viertel geboren wurde, verstanden werden. Daniela Abkes Film durchziehen Ruhe und Heiterkeit. Langeweile kommt während der gesamten eineinhalb Stunden niemals auf. Man ist allerdings sehr versucht, sich sofort nach Paris aufzumachen, um einige Tage in dieser besonderen Welt zu verbringen.
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